Projektauftrag
Aufgaben im Rahmen des Projekts:
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- Markt- und Umfeldanalyse
- Planrechnung
- Beitragsrechnung
- Online-Umfrage von potentiellen InteressentInnen
- Interviews mit Betreiberinnen von Waldkindergärten
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Hintergründe
Das Projekt „Naturwerkstatt“ befasst sich im Grunde mit dem gesellschaftlichen Phänomen der Naturentfremdung, welche durch die Urbanisierung und Digitalisierung eine immer größere Thematik darstellt. Als erste Naturwerkstatt im Raum Innsbruck will das Eltern-Kind-Zentrum den Kindern die Natur und Bewegung noch näherbringen und so einen Teil zu deren gesunden, sozialen und emotionalen Entwicklung sowie Entfaltung beitragen. Denn der fehlende Bezug zur Natur führt bei Kindern nicht zuletzt auch zu Entwicklungsdefiziten, wie Kerschefski (2017) betont.
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Durch das Projekt „Naturwerkstatt“, welches auf den Grundsätzen der naturpädagogischen Bildungsarbeit basiert, soll Kindern zwischen 2 bis 6 Jahren ein geschützter Rahmen und Begleitung geboten werden, um in ihrem eigenen Tempo Erfahrungen in der Natur zu sammeln und ihre Naturkompetenz stetig auszuweiten. Die Schwerpunkte dabei liegen im selbstwirksamen sowie ganzheitlichen Lernen und in der Achtung vor der Natur (Eltern-Kind-Zentrum Innsbruck, 2019). Das allgemein wichtigste Themenfeld in dieser Hinsicht stellt die Bildung dar, wobei in der Naturwerkstatt neben dem Waldkindergarten auch einen Platz für Schüler, Erwachsenenbildung, Workshops und Eltern-Kind-Kurse geplant sind. Als weiterer Themenbereich wird der Diversitätsansatz gesehen – mit dem Ziel, möglichst unterschiedliche soziale Schichten ansprechen zu können (Eltern-Kind-Zentrum Innsbruck, 2019).
Herausforderungen
Eine große Herausforderung in der Umsetzung stellt allerdings die schwierige Grundstücksuche in Innsbruck und naher Umgebung dar. Unter anderem hat das EKiZ letztes Jahr einen negativen Baubescheid seitens der Stadt Innsbruck erhalten. Als weitere Thematik wird zudem gesehen, dass es in Tirol aktuell noch keine gesetzlichen Bestimmungen hinsichtlich Errichtung und Betrieb eines Waldkindergartens gibt. Dies erschwert unter anderem den Erhalt von staatlichen Förderbeiträgen. Allerdings ist geplant, dass diesbezüglich ein neues Gesetz mit Herbst 2021 in Kraft tritt (Interview mit Michaela Öfner, 04.03.2021).
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Ein anderes Themenfeld in Bezug auf die Naturwerkstatt ist das in den letzten Jahren steigende Natur- und Umweltbewusstsein in der Bevölkerung (BMU & BfN, 2019). Speziell aufgrund der derzeit einschränkenden Maßnahmen während der Corona-Pandemie messen viele Personen der Natur und Bewegung wieder einen höheren Stellenwert bei (DPA, 2020). Dieser Trend mag sich so auch positiv auf die Nachfrage an Waldkindergärten auswirken. Aktuell gibt es in Österreich rund 40 Waldkindergärten mit steigendem Potenzial.
Vision
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Für die Ausarbeitung und Umsetzung des Projekts „Naturwerkstatt“ gibt es seitens des EKiZ bereits ein vorliegendes Konzept sowie eine Vision, welche die groben Bausteine für die Umsetzung aufzeigen. Zudem stehen vom Dachverband für selbstorganisierte Kinderbetreuung Finanzvorschläge sowie unterstützende Planungsunterlagen und von der Abteilung für Elementarbildung eine Vorlage für das Organisationskonzept zur Verfügung.
AkteurInnen
​Das Realisation des Projekts Naturwerkstatt wird zu einem großen Teil durch die Fördergelder des Bundes, des Landes und der Stadt Innsbruck ermöglicht und ist abhängig von der Abteilung für Baurecht sowie von gesetzlichen Regelungen für die Errichtung eines Waldkindergartens.
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Wichtige Ansprechpartner für das Projekt sind zudem wie bereits angesprochen die Abteilung für Elementarbildung und der Dachverband für selbstorganisierte Kinderbetreuung. Weitere Unterstützung erhalten wir diesbezüglich auch vom Dachverband der unabhängigen Eltern-Kind-Zentren Österreichs.
Andere relevante Interessengruppen sind natürlich auch die Familien und alleinerziehende Elternteile mit Kindern bis ca. sechs Jahren - aber auch Erwachsene in Anbetracht der Erwachsenenbildungs-Workshops. Weiters zählen dazu auch Kindergärten und andere Bildungseinrichtungen rund und in Innsbruck.
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Für den Bau der Naturwerkstatt spielen zudem auch Faktoren wie die Einhaltung der Umweltstandards eine große Rolle, wodurch hauptsächlich die Abteilung für Umweltschutz von Relevanz ist. In Bezug auf die Themen Nachhaltigkeit, Naturverbundenheit und Bewegungsförderung stellen für unser Projekt der österreichische Alpenverein und die Naturfreunde bedeutende Ansprechpartner und Interessierte dar.
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Alle weiteren möglichen Stakeholder von unserem Projekt sind auf der obenstehenden Darstellung ersichtlich.